Wie man Acrobat- (PDF) und Postscript- (PS) Dateien erzeugt

Sicher haben Sie schon einmal eine Datei in einem der beiden genannten Formate aus dem Internet heruntergeladen. Wie auch Sie solche Dateien unter Windows erzeugen können, davon soll hier die kurz die Rede sein.

Bei beiden Dateiformaten handelt es sich um ursprünglich aus der Druckvorbereitung stammende, geräteunabhängige Beschreibungen von Text-, Bild- und Graphikdokumenten. Beide Formate wurden von der Firma Adobe konzipiert und eignen sich hervorragend zum Betriebssystem-übergreifenden Austausch von zum Druck bestimmten Dokumenten. Zunächst ein kurzer Überblick:

Postscript:
GhostviewSolche Dateien, die meist die Endung ".ps" aufweisen, können mit einem Postscript-Drucker, in der Praxis sind das meist hochwertige Laserdrucker, sofort ausgedruckt werden (in DOS z.B. mit dem Kommando "copy datei.ps prn"). Wer über keinen Postscript-Drucker verfügt, kann auch das im Internet (kostenlos) per Download beziehbare Programm Gostview verwenden (Ghostview ist im Wesentlichen eine graphische Oberfläche zum Programm Ghostscript, das immer mit installiert werden muss). Mit Gostview kann man sich Postscript-Dateien sowohl am Bildschirm anschauen, als sie auch mit einem beliebigen Drucker ausdrucken.
Da das Postscript-Format ähnlich wie HTML nur lesbare Zeichen verwendet, sind die Dateien relativ groß. Es ist daher empfehlenswert und üblich, sie zu "zippen" (komprimieren).
Zum Austausch von Dokumenten wird Postscript besonders im akademischen Bereich seit über einem Jahrzehnt vielfach eingesetzt. Daher findet man auf vielen Web-Seiten von Hochschulen weitere Informationen zum Gebrauch (
zum Beispiel hier).
In technischer Hinsicht handelt es sich beim 1982 konzipierten Postscript übrigens um eine Progammiersprache, deren Befehlsfolgen von Postscript-Druckern bzw. dem Ghostscript-Programm interpretiert, d.h. ausgeführt, werden.

Acrobat (Portable Document Format):
AcrobatSolche Dateien, die meist die Endung ".pdf" aufweisen, können mit dem kostenlos im Internet herunterladbaren Acrobat-Reader am Bildschirm betrachtet und auch ausgedruckt werden (für jedes gebräuchliche Betriebssystem steht eine Version zur Verfügung). Auch das Programm Ghostview kann verwendet werden, wobei es allerdings in Ausnahmefällen zu Problemen kommen kann. Im Vergleich zu Postscript-Datei sind pdf-Dateien deutlich kleiner, da sie bereits komprimiert sind (ein nochmaliges "Zippen" bringt im Allgemeinen nur eine unwesentliche Komprimierung).
pdf-Dateien haben sich inzwischen insbesondere im Bereich der technischen wie auch sonstigen Dokumentation bereits als ein Quasi-Standard durchgesetzt. Hilfreich dabei sind spezielle Features wie die von HTML bestens bekannten Möglichkeiten der Verlinkung und Formulareingabe. Übrigens zeichnet sich inzwischen auch im akademischen Bereich eine Umorientierung zur Verwendung des pdf-Formats an Stelle des Postscript-Formats ab.
In technischer Hinsicht handelt es sich beim pdf-Format um eine Weiterentwicklung des Postscript-Formats, wobei der Durchbruch vor allem auf die Dank des Acrobat-Readers für den Nutzer vereinfachte Handhabung zurückzuführen sein dürfte.

 

Und wie kann man (unter Windows) selbst Postscript- und pdf-Dokumente erzeugen?

Postscript-Dateien erzeugt man ganz einfach dadurch, dass man die für einen Postscript-Drucker bestimmten Output in eine Datei umleitet. Eine dafür bestimmte Option finden man bei Windows im meist über "Datei / Drucke ..." erreichbaren Standard-Druck-Dialog (Kästchen "Ausdruck in Datei" anklicken). Übrigens ist es zu empfehlen, die standardmäßig vorgeschlagene Datei-Endung ".prn" anschließend in ".ps" zu ändern.
Aber was machen, wenn man keinen Postscript-Drucker hat? Macht überhaupt nichts. Es reicht völlig, den Druckertreiber eines Postscript-Druckers installiert zu haben. Und dafür muss man noch nicht einmal einen Treiber aus dem Internet herunterladen. Schon die Standard-Installations-CD von Windows beinhaltet nämlich geeignete Drucker-Treiber wie z.B. "Linotronic 300 v47.1.". Wenn man den Drucker-Treiber nur zur Erzeugung von Postscript-Dateien verwenden will, kann man innerhalb des Assistenten für die Druckerinstallation (erreichbar durch "Start / Systemsteuerung / Drucker / Neuer Drucker") unter "Anschluss" gleich die Option "File:" wählen. Außerdem ist zu beachten: Wer "farbige Dateien" haben möchte, muss natürlich den Treiber eines Farb-Postscript-Druckers verwenden.

pdf-Dateien erzeugt man normalerweise mit einem speziellen Layout-Programm "Acrobat", das von der Firma Adobe verkauft wird. Um beliebige Fremdformate wie beispielsweise von Word etc. konvertieren zu können, beinhaltet das Programm u.a. einen Drucker-Treiber zur Erzeugung von pdf-Dateien. Wer lediglich solche Konvertierungen vornehmen möchte, kann dies allerdings auch deutlich kostengünstiger tun. Dazu bietet das Programm Ghostview im Punkt "Konvertierung" des "Datei"-Menüs ein Gerät "pdfwrite", wobei eine Auflösung von mind. 300 dpi ausgewählt werden sollte. Das heißt, wer auf diesem Weg eine pdf-Datei erzeugen möchte, muss erst eine Postscript-Datei erzeugen und diese dann anschließend mittels Ghostview konvertieren.
Die Zahl der kostenlosen Programme, mit denen man pdf-Dateien erzeugen kann, hat zwischenzeitlich, d.h. seit dem Erstellen der ersten Version dieser Seite, erfreulicherweise zugenommen. So kann OpenOffice seit der Version 1.1 Office-Dokumente sofort in das pdf-Format konvertieren. Ein kostenloser (dann aber werbefinanzierter) Druckertreiber ist pdfMailer.

Zum Schluß noch etwas Praxis: Diese Seite in den Formaten Postscript und pdf.


(C) Jörg Bewersdorff, 2001-, , http://www.bewersdorff-online.de

Anmerkungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge sind willkommen!

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